Nachtrag Anfang August 2013

Der so sehr herbeigesehnte Monsun hat sich mit einer Macht und den entsprechenden Regenmengen über das Land gelegt, wie seit Menschengedenken nicht. Auch keiner der Alten kann sich an derartige Wassermassen erinnern.

Gerade noch vielversprechend stehende Reisfelder sind nach Dammbrüchen komplett überflutet. Für 2013 ist mit einem Komplettausfall der Ernte in diesem Teil der Backwaters zu rechnen. Für viele Bauern sind das Einnahmeausfälle von 75 -100% ihrer Jahreseinnahmen. Eine Versicherung hat hier keiner und auch vom Staat rechnet keiner mit wirksamen Hilfen. Trotzdem gibt es keine Panik. Der Familienverbund und die dörflichen Gemeinschaften schließen sich noch enger als ohnehin schon zusammen, um den Folgen dieser außergewöhnlichen Situation zu trotzen. Alle arbeiten intensiv an der Reparatur der gebrochenen Dämme und ihrer über Wochen gefluteten Häuser. An ein Bearbeiten der Felder ist wegen des anhaltenden Regens noch immer nicht zu denken.

Daneben hat sich eine tiefe Nachdenklichkeit in die Debatten, für die es eher zu viel Zeit gibt, geschlichen. Die Stimmen mehren sich, die die momentane Lage in einen größeren Kontext einordnen. Gerade hier in dieser über Jahrhunderte von Menschenhand im Einklang mit der Natur geschaffenen sensiblen Kulturlandschaft der Backwaters, wo die Häuser auf und die Felder knapp unter Meereshöhe liegen, hat jede Veränderung des Klimas sofort sichtbare und mitunter dramatische Konsequenzen.

Der Fortgang sowohl der Debatten als auch der eingeleiteten Maßnahmen wird sicher eines der Hauptthemen meiner künftigen Blogs bleiben, da es ja an den Wurzeln des Über-Lebens hier rührt. Und dieses spannende Leben in seiner mitunter dramatischen Umgebung wollen und werden wir auch künftig gemeinsam mit dem Fahrrad erkunden. Nicht zuletzt verschaffen wir damit den Einheimischen auch neue Einkünfte.

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